Pflege und Instandhaltung vonTragwerksstäben Holzkonstruktionen

Zwischen der Erstellung und der Erhaltung von Holzkonstruktionen bestehen  umfangreiche Wechselwirkungen. Bereits bei der Planung und Errichtung eines Holzbauteiles sollte man an seine spätere Beanspruchung sowie Möglichkeiten und Anforderungen der Pflege und Wartung denken! Die Beanspruchung von Holzkonstruktionen unter Dach ist dabei im Regelfall anders als die frei bewitterter Holzbauteile.

Holzbauteile unter Dach

Die Beanspruchung von Holzbauteilen im Gebäude wird im Wesentlichen durch die Nutzung bestimmt. Einzig evtl. Havarien, im Regelfall in Form von Holzdurchfeuchtungen durch Defekte an Wasserinstallationen, Dächern oder Dachterrassen sollten u.U. mit eingeplant werden.

Als hauptsächlichste Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen dieser Holzbauteile sollten dabei eingeplant werden:

  • wiederholte Neuversiegelung o.a. Oberflächenbeschichtung von Holzfußböden, je nach Abriebfestigkeit der Beschichtung und des Fußbodenholzes
  • teilweise Freilegung, Revision und umgehende Austrocknung von Holzbalkendecken nach havariebedingter Durchfeuchtung > 30 %; der Einbau von Holzbalkendecken unter Bädern, Duschen u.ä. Räumen sollte dbzgl. überdacht werden
  • Vermeidung von Feuchtestau an Dachverbandshölzern und, soweit möglich, Gestaltung eines gut revisionsfähigen Dachaufbaues
  • regelmäßige Sichtkontrolle des Dachtragwerkes hinsichtlich Durchfeuchtung infolge defekter Dachhaut oder Kondenswasserausfall sowie hinsichtlich Befall durch holzzerstörende Pilze und/oder Insekten

Holz im Außenbereich

Holz im Außenbereich wird neben der Nutzung weitergehend permanent durch wechselnde Bewitterung u.a.m. beansprucht. Das außen verbaute Holz bedarf dbzgl. wesentlich umfangreicherer Schutzmaßnahmen sowohl vorbeugend, als auch durch laufende Wartung und Pflege.

Hier sollte bereits bei der Planung der Holzkonstruktion an eine künftige Revisionsmöglichkeit, die Länge der Wartungsintervalle sowie die Zugängigkeit für Pflege und Teilerneuerungen gedacht werden.

Neben planungsfähigen Lasteintragungen und mechanischem Verschleiß durch Nutzung wird Holz im Außenbereich vor allem durch

  • Schlagregen und Spritzwasser
  • wechselnde Luftfeuchte und –temperatur
  • Sonneneinstrahlung
  • Wind
  • Staub und Luftverunreinigungen

beansprucht.

In unseren Breiten betrifft dies vor allem die West- und Südseiten der Konstruktionen. Planungsseitig sollte dbzgl. vor allem versucht werden, Holzkonstruktionen so zu gestalten, dass Niederschlagswasser staufrei ablaufen kann, und das Holz durch gute Luftumspülung schnell abtrocknen kann (vgl. Ausführungen unter Konstruktiver Holzschutz).

Durch die Wahl gefährdungsentsprechend resistenter Holzarten (vgl. Ausführungen unter Holzart) oder einer entsprechenden Holzschutzmittelbehandlung (vgl. Ausführungen unter Chemischer Holzschutz) sollte weitergehend versucht werden, den späteren Wartungs- und Pflegeaufwand zu minimieren.

Überdacht werden sollte im Vorlauf auch

  • die Zugängigkeit der Holzbauteile für Revisions-, Pflege- und Wartungsmaßnahmen
  • die Austauschmöglichkeit von Opferverschalungen oder einzelnen Tragwerksstäben.

Als hauptsächlichste Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen von Holz im Außenbereich sollten eingeplant werden:

    • Säuberung der Hölzer und vor allem der Holzverbindungen von
      Laub- und Schmutzablagerungen
    • regelmäßige Sichtkontrolle der Holzbauteile hinsichtlich der Funktionsfähigkeit ggf. vorhandener Lasur- oder Farbbeschichtungen, vorhandener Risse mit Möglichkeit von Stauwasserbildung sowie vor allem hinsichtlich Befall durch holzzerstörende Pilze und / oder Insekten
    • intervallmäßige Erneuerung ggf. vorhandener Lasur- oder Farbbeschichtungen
    • Erneuerung von Opferverschalungen oder ggf. geschädigter Holzstäbe nach Bedarf
    • Pflege und ggf. Teilerneuerung von Blechabdeckungen u.ä.

     

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