Bauholzschäden durch Einwirkung von Chemikalien
Holz kann durch die Einwirkung verschiedener Chemikalien geschädigt werden, überwiegend aber in geringerem Umfang als andere Baustoffe.
Als Chemische Holzkorrosion bezeichnet man die von der Oberfläche ausgehende Schädigung bzw. Zerstörung des Holzes infolge chemischer und/oder chemisch – physikalischer Reaktion mit seiner Umgebung.
Mazeration bedeutet im engeren Sinne die Lösung der Holzzellen voneinander. Sie entsteht durch mechanische oder chemische Zerstörung der Mittellamellen.
Schadensbilder einer Holzkorrosion sind hauptsächlich:
- Braun- oder Dunkelfärbung des Holzes, die von den Randzonen aus in das Innere der Querschnitte vordringt
- erhöhter Holzfeuchtesatz in den Randbereichen
- Einlagerung von Salzkristallen oder Säurerestionen
- Auffaserungen bis zur pulverigen Auflösung der oberflächennahen Holzsubstanz
- Ablösen von Holzstreifen entlang der Jahrringgrenzen
- verringert Festigkeit in den Randzonen
- kurzfaserige Brüche bei Säureeinwirkung
Die Korrosionsschädigungen der Hölzer erfolgen überwiegend umlaufend
gleichmäßig tief.
Die Zerstörungstiefen betragen meist nur wenige Millimeter, in Einzelfällen
wenige Zentimeter. Die inneren Holzbereiche behalten nahezu ihre ursprüngliche
Festigkeit.
Häufige Vorkommen von Chemischer Holzkorrosion sind z.B.:
- an Dachlatten und Sparrenoberseiten älterer Dächer mit alter Dachziegeleindeckung infolge Salzauswaschungen aus den Dachziegeln und/oder dem Verstrichmörtel; die Ursache ist hier meist eine erhöhte Durchfeuchtung der Ziegeldeckung meist in Verbindung mit Luftverschmutzungen, z.B. mit Schwefeldioxid
- an hölzernen Dachtragwerken von Gebäuden mit Menschenansammlungen,
z.B. in Kasernen, Krankenhäusern, Museen u.ä. auf früherem DDR –
Gebiet; die Ursache ist hier eine häufige (im Zyklus von ca. 2 Jahren)
und damit überdosierte Auftragsfolge flammwidriger wasserlöslicher
Holzschutzmittel unterschiedlicher chemisch unverträglicher Wirkstoffe
(laut Rafalski zwischen 1960 und 1980 vor allem wechselnd Dohnalit
FPI
und Kulbasal 55 FP)
- an Stuhlsäulen auf Dachböden infolge Korrosion und Auslauf von Feuerlöschern
- an alten Lokschuppen und Unterständen von Dampfmaschinen verursacht
durch SO2 – Abgase von Dampflokomotiven oder –maschinen
- an Holzbauteilen im Straßenspritzwasserbereich (z.B. Fachwerkschwellen)
infolge Einwirkung von Streusalz, Laugen u.ä. gegen Eisglätte
- an Holztragwerken von Hallen der chemischen Industrie, Düngemittellagerhallen
u.ä. infolge Einwirkung der hier produzierten oder gelagerten Säuren,
Laugen oder Salze
- an Gradierwerksanlagen infolge Einwirkung der Sole